Bild: Gerd Altmann/pixabay.com
Sozialministerin Ulrike Scharf will die zulässige Tagesarbeitszeit über zehn Stunden hinaus ausdehnen – und begründet dies ausgerechnet mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die KAB Bayern kritisiert den Vorstoß mit deutlichen Worten.
Waldmünchen/München, 01.12.2022. Als „vollkommen unverständlich“ hat die KAB-Landesvorsitzende Regina Soremba-Böxkes den Vorstoß von Sozialministerin Ulrike Scharf bezeichnet, die Arbeitszeiten regulär über die aktuell mögliche Höchstdauer von zehn Stunden auszudehnen. „In einer Zeit, in der besonders Frauen vom Arbeitsalltag, Betreuungsaufgaben für die kommende Generation und Pflegeaufgaben für die vorhergehende belastet sind, die zulässige Höchstdauer der Arbeitszeit auch noch auszudehnen, ist nicht gerade das, was ich von einer Frauenministerin erwartet hätte“, so Soremba-Böxkes. „Eine Erhöhung der täglichen Arbeitszeit ist kein geeignetes Mittel, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.“ Sozialministerin Ulrike Scharf hatte eine Ausdehnung der Arbeitszeit über zehn Stunden hinaus gefordert, um endlich „im 21. Jahrhundert anzukommen“.
„Acht Stunden sind genug!“ unterstreicht Peter Ziegler, Landesvorsitzender im paritätisch besetzten Vorstand der KAB Bayern. „Mir kommt eine Ausdehnung der Arbeitszeit weniger wie ein Ankommen im 21. Jahrhundert und mehr wie ein Rückschritt ins 19. Jahrhundert vor.“ Bereits im Jahr 2020 habe beim Jahresempfang der KAB Bayern eine Expertin aus der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) deutlich gemacht, dass eine höhere Quantität notwendigerweise zu Lasten der Qualität gehe. „Die Beschäftigten sind weniger produktiv, dafür geht die Unfallgefahr signifikant nach oben“, erklärt Ziegler. „Es gibt handfeste arbeitsmedizinische Gründe für die Begrenzung auf in der Regel acht Arbeitsstunden pro Tag.“
Schon 2019 hatte ein Vorstoß der bayerischen Staatsregierung im Bundesrat für Kopfschütteln bei Experten gesorgt. „Wie durch längere Arbeitszeiten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert werden soll, erschließt sich auch auf den zweiten Blick nicht wirklich“, so die Landesvorsitzende Soremba-Böxkes abschließend.
Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter:
Verbandszeitschrift & Bildungsprogramm
Aktuelle Ausgaben hier herunterladen:
KAB-Mitteilungsblatt Herbst/Winter 2022: Fortschritt – Wachstum – Wohlstand?
16. Januar 2023 bis 27. März 2023
80336 München - online
Krisenbegleitung - Umgang mit Krisen für mich und andere - Online-Grundkurs ab Januar 2023
23. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023
80336 München - online
Kursreihe "Leben in Bayern"
1. Februar 2023 bis 31. Dezember 2023
81673 München - Präsenz und online
"Ich kann Deutsch": Deutschkurse für Geflüchtete
8. Februar 2023, 18:00 Uhr
80336 München - online
BieBiR (online): Aktiv werden in der Erwachsenenbildung
8. Februar 2023, 18:00 Uhr
80336 München - online
Online-Seminar: "Erwachsenenbildung – heute und morgen" - mit Prof. Dr. Rudolf Tippelt
9. Februar 2023, 18:00 Uhr
80336 München - online
Online-Seminar: "Die innovative Kraft von Netzwerken – mehr als eine Zauberformel" - mit Prof. Dr. Egon Endres
13. März 2023, 19:00 Uhr
85356 Freising - Kepserstr. 2
Lesung und Diskussion mit Julian Nida-Rümelin: „Die Optimierungsfalle“
30. März 2023, 15:00 Uhr
81825 München - Solalindenstr. 50
Sozialwahlen 2023: Demokratie in der Sozialversicherung – informieren Sie sich!
23. April 2023, 08:30 Uhr
120 Rom - Vatikanstadt
Rom – die ewige Stadt: Pilgerreise für Kenner und Genießer mit KAB-Bezirkspräses Franz X. Leibiger
27. August 2023, 19:00 Uhr
25992 List/Sylt - Klappholttal
Gospelworkshop 1 an der Nordsee - "Singen auf Sylt"
3. September 2023, 19:00 Uhr
25992 List/Sylt - Klappholttal
Gospelworkshop 2 an der Nordsee - "Singen auf Sylt"