Bild: Sergey Remizov/pixabay.com
Die KAB München und Freising hat als Gründungsmitglied das Bündnis „Superreiche zur Kasse für die Kosten der Krise“ mit aus der Taufe gehoben – gemeinsam mit Gewerkschaften, Verbänden und Parteien aus dem Raum München und Oberbayern.
Gewerkschaften, Verbände, kirchliche Organisationen und Parteien aus dem Raum München und Oberbayern haben heute die Gründung des Bündnisses „Superreiche zur Kasse für die Kosten der Krise“ bekanntgegeben. Große Millionen- und Milliardenvermögen müssten zur Finanzierung der Pandemielasten herangezogen und die Umverteilung von unten nach oben gestoppt werden, so die Forderung. Gegründet hatte sich das Bündnis auf Initiative der Gewerkschaft ver.di. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) München und Freising ist Gründungsmitglied und Teil des steuernden Kampagnenrats.
„Wir haben die Befürchtung, dass nach der Pandemie der breiten Bevölkerung einseitig die Kosten aufgebürdet werden – in Form von Steuern und Sozialabgaben oder auch durch die Kürzung von Sozialleistungen“, erklärt Hannes Kreller, Diözesanvorsitzender der KAB München und Freising. „Schon in den letzten Jahren wurden Spitzenverdiener entlastet und Vermögen nicht besteuert. Die Vermögenskonzentration nahm zu. Derzeit besitzt ein Prozent der Bevölkerung 33 Prozent des Gesamtvermögens. Dies unterhöhlt unsere Gesellschaft und beschädigt die Solidarität. Papst Franziskus weist in seiner Enzyklika ‚Fratelli tutti‘ darauf hin, dass die wachsende Bereicherung einiger weniger nicht das Ziel sein darf. Es wird Zeit, dass sich die Vermögensverteilung zum Wohl aller Menschen verändert. Deshalb engagiert sich die KAB im Netzwerk ‚Superreiche zur Kasse‘“.
„Fast alle unsere Forderungen des Bündnisses sind in anderen Worten zentral in der Sozialenzyklika des Papstes vom 3. Oktober 2020 wieder zu finden“, erläutert KAB-Diözesansekretär Markus Grill. „Wem das Papstwort aber dafür nicht reicht, kann diese Dinge gerne auch in der Bayerischen Verfassung nachlesen.“ Diese weise die Staatsregierung sehr direkt an, künftig mehr für den Sozialen Interessenausgleich tätig zu werden: „,Die geordnete Herstellung und Verteilung der wirtschaftlichen Güter zur Deckung des notwendigen Lebensbedarfes der Bevölkerung wird vom Staat überwacht‘ im Artikel 152 ist sogar eine konkrete Handlungsaufforderung, dass die Daseinsvorsorge in öffentlicher und gemeinnütziger Hand verbleiben muss. Auch die Nutzbarmachung von Bodenwertsteigerungen für die Allgemeinheit, ein auskömmlicher Mindestlohn der ausreiche, um Menschen auch geistige Nahrung zu bieten oder ein geschlechterunabhängiger gleicher Lohn für gleiche Arbeit wären dort in den Rechtsnormen leicht zu finden.“
Zur Finanzierung der Krisenkosten fordert das Bündnis eine über Jahre gestreckte Abgabe auf große Millionen- und Milliardenvermögen, ähnlich dem so genannten Lastenausgleich in der Nachkriegszeit. Zudem soll die Vermögenssteuer wiedereingeführt und die Profite von Krisengewinnern angemessen besteuert werden.
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