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Segen verdient man sich nicht – er ist ein bedingungsloses Geschenk Gottes. Gott ist nicht der Lehrmeister mit dem erhobenen Zeigefinger. Er reicht den Menschen seine helfende, heilende Hand. Impuls von KAB-Diözesanpräses Michael Wagner.
„Der Mensch ist segensbedürftig. Er verlangt nach Heil, Schutz, Glück und Erfüllung seines Lebens. Darum sprechen sich Menschen gegenseitig Segen zu: Sie wünschen sich Gutes. Vor allem erhoffen und erbitten sie Segen von Gott.“ Mit dieser Zielangabe beginnt das „Benediktionale“. Es enthält Texte und Gebete, die für eine Segensfeier genutzt werden können.
Der Mensch ist nicht vollkommen, so benötigt er „gute Worte“, das „Benedicat“, das gut Gesagte, den Segen. Segen soll stärken, Mut geben, Kraft verleihen. Segnen soll verbinden, zeigt an, Gott geht mit mir. So segnen wir Menschen, ebenso wie Rosenkränze, wie Schulen oder Fahrzeuge. Bei all dem hoffen wir auf seine Begleitung.
Liebe ist ein zartes Gewächs, so braucht gerade immer wieder auch die Liebe Zuspruch und Stärkung. Nun, ich muss die Liebe zwischen Mann und Mann, Frau und Frau, nicht unbedingt nachvollziehen können. Aber dennoch sind es dieselben Gefühle, Nöte, Ängste, die sich in deren Partnerschaften finden, wie zwischen Frau und Mann. Enthalte ich homosexuellen Partnerschaften den Segen vor, dann entwerte ich den Segen zur Disziplinarmaßnahme. „Du erhältst den Segen nur, wenn Du so und so bist und das und das tust!“
Nein, so ist Gottes Segen nicht zu verstehen. Gott ist nicht der Lehrmeister mit dem erhobenen Zeigefinger. Er reicht den Menschen seine helfende, heilende Hand. Weil ich bedürftig bin, mich nach Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität sehne, brauche ich als Mensch seinen Zuspruch. Unabhängig davon, welche sexuelle Orientierung mir gegeben worden ist.
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