Der Mindestlohn ist nicht armutsfest – auch nicht nach der jüngsten Anhebung durch die Mindestlohnkommission. Deshalb mobilisiert die KAB bundesweit für eine Gesetzesänderung. Der Mindestlohn soll auf 13,69 Euro steigen.
Klicken Sie auf diesen Link, um die Petition an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil auf der Website der KAB Deutschlands zu unterschreiben:
http://www.kab.de/mindestlohn-petition
„Nicht nur München ist eine der teuersten Städte Deutschlands. In der gesamten Umgebung mit Freising, Ebersberg, Rosenheim und bis nach Landshut, Pfaffenhofen oder in die Alpenregion sind Hochpreisgebiete zu finden. Besonders hier braucht es mehr als ein paar zusätzliche Cents, um Menschen aus einem Leben in Armut zu befreien“, so Hannes Kreller, Diözesanvorsitzender der KAB München und Freising, nach der Bekanntgabe der Empfehlung der Mindestlohnkommission. Diese sieht vor, den Mindestlohn zum 1. Januar 2021 um 15 Cent zu erhöhen. „Selbst mit der Anhebung auf 10,45 Euro ab Sommer 2022 bleibt nach einem langen Arbeitsleben in Vollzeit weiter nur eine Rente von 699 Euro und damit weit unter der Grundsicherung.“
„13,69 Euro sind eine Frage der Menschenwürde“, erklärt Diakon Michael Wagner, Diözesanpräses der KAB. „Der Arbeitslohn muss ausreichen, um für sich und die Familie den Lebensunterhalt zu sichern. Ist das nicht der Fall, dann muss der Staat ein Mindesteinkommen in angemessener Höhe garantieren. Das ist eine Forderung der katholischen Soziallehre seit dem 19. Jahrhundert, seit Papst Leo XIII.“
Die KAB fordert eine deutliche Anhebung des Mindestlohns auf 13,69 Euro. Dies entspricht 60 Prozent des derzeitigen Brutto-Durchschnittseinkommens von vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer*innen im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich.
„Wir wollen Hubertus Heil dazu bewegen, eine Gesetzesinitiative zu starten, die das Inkrafttreten der Kommissionsempfehlung verhindert. Nur eine rasche Gesetzesreform kann einen fairen und menschenwürdigen Mindestlohn ermöglichen“, erklärt der KAB-Bundesvorsitzende Andreas Luttmer-Bensmann.
Unterstützer und Unterstützerinnen dieser Forderung können die Petition online unterschreiben: http://www.kab.de/mindestlohn-petition
In Kürze wird es außerdem möglich sein, sich in Papierlisten einzutragen. Sammelstellen in München, Freising, Rosenheim und weiteren Regionen werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben und Postkarten für Einzelunterschriften verteilt. Am 7. Oktober 2020 – dem internationalen Tag der menschenwürdigen Arbeit – will die KAB die gesammelten Unterschriften an den Arbeitsminister überreichen.
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Anmerkung: In früheren Versionen dieses Artikels hieß es, die KAB-Forderung nach 13,69 Euro Mindestlohn errechne sich direkt aus der EU-Definition für Armutsgefährdung. Doch nicht nur der Bedarf der Menschen, sondern das Lohngefüge und die Lohnentwicklung dienen als Bezugsgrößen. 13,69 Euro errechnen sich aus 60 Prozent des durchschnittlichen Bruttomonatsverdienstes vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer*innen im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. Wir bitten, den redaktionellen Fehler zu entschuldigen.
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