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03.03.2020

Straßenaktion für höheren Mindestlohn am Sendlinger Tor

Großes Interesse und intensive Gespräche am KAB-Infostand. Foto: KAB

Der bundesweite Aktionstag der KAB für einen armutsfesten Mindestlohn am 29.02. war auch in München ein voller Erfolg. Der Aktionstag war gleichzeitig Auftakt der großen KAB-Mitgliederwerbekampagne bis 2021. Weitere Fotos im Beitrag.

Unter dem Motto „Kenn deinen Wert! Wir kämpfen für fairen Lohn“ war die KAB am 29. Februar in über 20 deutschen Städten für einen höheren Mindestlohn auf der Straße. 13,69 Euro pro Stunde, so lautet die Forderung. In München war der Verband mit einem Infostand am Sendlinger Tor präsent. Hannes Kreller, Vorsitzender des KAB-Diözesanverbands München und Freising, zieht ein positives Fazit. „Das Interesse der Passanten war groß. Wir haben eine deutliche Unterstützung der Menschen für unser politisches Anliegen gespürt“, erklärt Kreller. „Gerade in einer so teuren Stadt wie München reicht der aktuelle Mindestlohn nicht zum Leben. Besonders nicht mit Familie.“

Wer einen Vollzeitjob hat, 38 Stunden pro Woche arbeitet und den aktuellen Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde bekommt, der verdient 1.545,55 Euro brutto. Nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben bleiben 1.156,47 Euro. Ein Mindestlohn von 13,69 Euro, wie ihn die KAB fordert, brächte eine spürbare Verbesserung: Der Brutto-Verdienst würde dann 2.262,60 betragen. Damit entspräche der Lohn genau 60 Prozent des durchschnittlichen Bruttomonatsverdienstes vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer*innen im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich in Deutschland.

Mitgliederwerbekampagne startet zeitgleich

Der Aktionstag zum Mindestlohn am 29. Februar 2020 bildete den Auftakt einer bundesweiten Mitgliederkampagne der KAB. Mit frischen Plakatdesigns, neuen Werbematerialien und der Schulung von Werbern ergreift der Verband die Initiative. Die KAB möchte aktiver auf potenzielle Neumitglieder zuzugehen. Geworben werden soll im direkten Kontakt an Infoständen oder bei Bildungsveranstaltungen, aber auch online und in den sozialen Medien. Am 29. Februar zeigte sich in München bereits ein erster Erfolg dieser Maßnahmen: Die ersten Neumitglieder unterschrieben noch direkt am Stand.

In Kürze werden auch die Ortsgruppen und Kreisverbände der KAB in der Diözese München und Freising in die Werbeaktivitäten einbezogen. Auftakt soll der „Perspektivtag“ am 9. Mai 2020 sein. Der KAB-Diözesanverband wird dazu gesondert einladen.

KAB-Plakatmotiv

"Kenn deinen Wert! Wir kämpfen für fairen Lohn." Eines der Plakatmotive der KAB-Mitgliederwerbekampagne und gleichzeitig das Motto für die bundesweite Mindestlohn-Aktion der KAB am 29. Februar 2020.

 

Fotos

Infostand KAB am 29.02.2020 in München

Der KAB-Infostand aus der Nähe. Vorn in der Mitte die "Mindestlohn-Waage". Auf den Kartons stehen "gewichtige Gründe", den Mindestlohn auf 13,69 Euro anzuheben. Z.B. Selbstbestimmung, eine auskömmliche Rente oder schlicht Lebensfreude. Foto: KAB

 

KAB-Infostand 29.02.2020 in München

Die Passanten konnten schätzen, wie viel ein Mindestlohn-Empfänger im Monat verdient. Viele lagen richtig und warfen ihren Ball in die mittlere Röhre. Zur Belohnung gab es Süßigkeiten. Foto: KAB

 

Aufmarsch der CAJ am KAB-Infostand 29.02.2020

Die Christliche Arbeiterjugend CAJ, ein der KAB nahestehender Jugendverband, war am 29.02.2020 ebenfalls mit einer Aktion am Sendlinger Tor vertreten. Die Mißstände prekärer Arbeit von der Straße kehren, so das Motto.

 

CAJ Heiliger Prekarius am KAB-Infostand am 29.02.2020

Die CAJ begeht am 29. Februar alle vier Jahre den "Prekariustag". Der Heilige Prekarius/Heilige Prekaria (hier im Bild) ist eine fiktive Heiligenfigur, die auf die Nöte von Menschen in prekären Lebensverhältnissen aufmerksam machen soll. Die KAB wählte den Prekariustag für ihre bundesweite Aktion zum Mindestlohn. Foto: KAB 

 

CAJ-Aufmarsch am KAB-Infostand in München 20.02.2020

Die Trommlergruppe "Münchner Ruhestörung" begleitete die Aktion der CAJ lautstark. Foto: KAB 

 

Weitere Fotos aus ganz Deutschland

Fotos der Straßenaktionen zum Mindestlohn aus weiteren Städten finden Sie auf der Homepage der KAB Deutschlands: Klicken Sie hier.

 

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Anmerkung: In früheren Versionen dieses Artikels hieß es, 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens in Deutschland entsprächen dem Wert, den die EU als Schwelle für Armutsgefährdung ansetzt. Dies ist nicht korrekt. Wir haben den redaktionellen Fehler berichtigt und bitten um Entschuldigung.



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